
Endlich wieder auf Radreise! Dieses Mal werden Kroatien, Italien und Österreich durchradelt bevor wir dann nach der Alpenüberquerung München erreichen wollen.
Da unser Flug am Sonntag den 11. September schon früh um 6 Uhr ging, haben wir unser Gepäck und die Räder schon am Vorabend eingecheckt. Nach nicht mal zwei Stunden Flugzeit landeten wir in Split. Beim Landeanflug hat der Pilot eine extra Rund über die herrliche kroatische Küste mit ihren hunderten Inselchen gedreht. Da das Flughafenpersonal in Split sehr sorgsam mit unseren Rädern umgingen, sind auch Muli und Kuli unversehrt angekommen. Nun hieß es also wieder alles zusammenbauen und in den Packtaschen verstauen. Und dann konnte es auch schon losgehen.
Zuerst radelten wir die ca. 20 Kilometer vom Flughafen ins Zentrum von Split und sahen uns diese wunderschöne mediterrane Stadt an. Am Hafen rund um den Diokletian-Palast laden unzählige kleine Gassen mit schönen Häusern und Kirchen aus weißem Stein zum schhlendern ein. An jeder Ecke riecht es nach einer anderen Köstlichkeit. Auf dem Markt bieten Bauern ihr Obst und Gemüse an und Touristen können sich mit Souvernirs eindecken. Split ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Doch uns zog es weiter und so nahmen wir die nächste Fähre auf die Insel Brac. Vom Schiff aus konnten wir noch einmal die tolle Sicht auf die Altstadt von Split genießen. Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir das Hafenörtchen Supetar. Nun begann die richtige Strampelei. Denn die kroatischen Inseln könne ganz schön bergig sein. Zuerst fuhren wir einige Kilometer entlang der Küste, wo um jede Ecke eine wunderschöne Bucht mit glasklarem Wasser und schroffen Felsen wartete. Nach nur wenigen Kilometern konnten wir nicht mehr widerstehen und legten eine Badepause ein. Bei Temperaturen um die 30 Grad war das eine willkommene Abkühlung. Das Wasser ist so klar, dass man lauter Fische und Seeigel sehen kann. Man kann gar nicht einschätzen wie tief das Wasser ist, weil man überall bis auf den Grund gucken kann. Allerdings kann man nur mit Badeschuhen ins Wasser, da die Felsen sehr schroff sind und überall ein Seeigel lauern kann.
Doch nun mussten wir mal vorwärts kommen. Nach einigen weiteren traumhaften Buchten mit kleinen Dörfchen verließen wir die Küste und radelten ins Innere der Insel. Und dort wurde es bald richtig knackig. Schotterpisten und immer steil bergauf. Wir mussten zwar nur bis auf 600 Höhenmeter, aber die hatten es in sich und zeigten uns gleich mal unsere Grenzen auf. Mit den schwer bepackten Rädern mussten wir einige Passagen schieben, was nicht weniger anstrengend war als fahren. Für gerade einmal 4 Kilometer brauchten wir 2 Stunden. Zum ersten Mal hatten wir Sorge, dass wir uns mit einer Radtour übernommen haben könnten. Doch die Landschaft entschädigte alles: eine karge Hügellandschaft mit schroffen Felsen und überall duftet es nach Kräutern. Ein paar zottelige Schafe und Ziegen waren unsere einzige Gesellschaft. Nach diesem anstrengendem Abschnitt erreichten wir wieder eine richtige Straße und konnten uns mit einer ewig langen Abfahrt belohnen. Nach einem weiteren kurzen Anstieg rollten wir über 10 Kilometer auf Serpentinen bergab, wobei wir einen herrlichen Ausblick auf die Küste hatten. Schließlich erreichten wir unser Tagesziel Bol. Das kleine Städtchen besteht aus einer langen Strandpromenade und vielen kleinen Gassen mit schönen alten Steinhäusern und hat den meist fotografierten Strand Kroatiens. Ein Campingplatz war leicht zu finden. Und so vielen wir am ersten Abend glücklich und erschöpft ins Bett.