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Tage 9 bis 11: Telemarkkanal und ‚Ha det Norge‘

13. Juli 2017Norwegen 20173 Kommentarecontr3

Am 9. Tag unserer Reise wachten wir auf und es regnete nicht mehr. Wir konnten im Trockenen zusammenpacken und machten uns auf den Weg nach Dalen. Es ging sofort wieder steil bergauf und sollte aber die letzte anstrengende Bergetappe werden. Der erhoffte Wetterumschwung hielt allerdings nicht lang an und so begann es am Mittag wieder zu regnen. Wir strampelten noch einmal hinauf auf 900m Höhe, wo unser Weg durch üppige, sattgrüne Wälder und glasklare Seen gesäumt war. Wir bewegten uns etliche Kilometer auf dieser Höhe und die Strecke verlief wellenartig immer leicht auf und ab. Wenige Kilometer vor Dalen ging es dann in rasanter Fahrt Richtung Tal, während es mit kurzen Unterbrechungen immer wieder regnete.
In Dalen machten wir Mittagspause und weil an dem Tag Andis Geburtstag war, gönnten wir uns ein Essen im Restaurant. Anschließend bogen wir auf den Radweg am Telemarkkanal ab, welcher im Reiseführer als ein besonders schöner Radweg angepriesen wird und von Dalen nach Skien verläuft. Es sollte sich aber anders herausstellen. Schon die Ausschilderung lässt zu wünschen übrig und dann kam kilometerweit Schotterweg, der in dem Regen zu richtigen Kleister wurde, der an unseren Reifen klebte. Und es ging natürlich bergauf. Unsere Annahme, dass ein Radweg entlang eines Kanals eher flach verläuft, stellte sich also als völlig falsch heraus. Als der Schotter endlich zu Asphalt wurde folgte ein Anstieg über mehrere Serpentinen. Den Kanal haben wir da schon lange nicht mehr gesehen, dafür ein paar schöne Höfe und blühende Wiesen. Die gesamte Strecke war ein einziges Auf und Ab.
Wir zogen die Regensachen ständig an und aus und kurz nachdem ich schimpfte, dass sich das Wetter mal entscheiden soll, begann es richtig stark zu regnen ohne Unterbrechung. Es goss wie aus Eimern und das Wasser schoss nur so über die Straßen, die teilweise überflutet waren. Ich brauche wohl kaum zu erwähnen, dass bei diesem Starkregen bald unsere Sachen durch waren. Bei diesen Bedingungen helfen auch die besten Regensachen nichts.
Nach 100km kamen wir völlig durchnässt im Ort Vardal an und waren uns einig, dass zelten keine gute Idee wäre. Am nächsten Schild mit der Aufschrift freie Ferienwohnung hielten wir an und erkundigten uns nach einem trockenem Bett. Da unser Gastgeber, ein älterer Herr, leider kaum englisch kann, musste ich mich mit ihm auf norwegisch verständigen, was überraschend gut funktionierte. Es ist doch ganz hilfreich, ein paar Brocken Schwedisch zu sprechen, das dem Norwegischen sehr ähnlich ist. Auf jeden Fall hat es gereicht, um eine Ferienwohnung für eine Nacht zu bekommen. Die Einrichtung war mindestens 50 Jahre alt, aber die Heizung funktionierte und so konnten wir alles trocknen.
Am nächsten Morgen wachten wir bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel auf.  Unsere Sachen und das Zelt waren wieder trocken. Es konnte weitergehen. Und es ging natürlich erstmal bergig weiter. Ich machte meine erste Wildsichtung, ein kleiner Hirsch. Ansonsten haben wir bisher wenig Tiere gesehen, abgesehen von ein paar Hasen, aber Elche ließen sich bislang nicht blicken.
Nach einigen Kilometern erreichten wir wieder den Telemarkkanalen und der Radweg verlief sogar wirklich mal am Kanal entlang. Wir fuhren an einigen Schleusen entlang und sahen einen Dampfer, der den Kanal hoch und runter fährt. Hinter Lunde machten wir an einer Schleuse Mittagsrast. Ab dann wurde der Weg wieder die reinste Katastrophe und hörte mitten an einer Schleuse einfach auf. Wir entschieden uns den Telemarkkanal-Radweg zu verlassen und über Straßen zu fahren. Allmählich wurden die Berge flacher und weicher, aber deshalb nicht weniger anstrengend. Nach mehr als 1500 Höhenmetern und 120km erreichten wir den Campingplatz in Eidanger und waren wieder am Meer.

Auch heute wurden wir bei Sonnenschein wach und machten uns auf nach Sandefjord, wo wir eine Fähre bekommen mussten. Unser Weg begann aber wieder mal mit vielen Steigungen. Die Annahme, dass es an der Küste etwas weniger bergig wird, bewahrheitete sich nicht. Dafür ist die Küste natürlich recht verstädtert. Und wir waren froh, dass wir unsere Route größtenteils durchs Bergland gewählt hatten, was landschaftlich deutlich attraktiver war. Zwar ist die Landschaft an der Küste mit ihren Hügeln, Wäldern, Wiesen und Feldern auch schön, aber es gibt eben auch immer wieder Industrie.
Wir erreichten Larvik und von dort war es nicht mehr weit bis nach Sandefjord. Allerdings war die Radweg-Ausschilderung so schlecht, dass wir uns etwas verzettelten. Wir wählten also wieder eine Strecke über Landstraßen und kamen pünktlich in Sandefjord an, um die Fähre am Mittag zu bekommen. Nun sitzen wir auf einem riesigen Schiff Richtung Schweden. In gut 2 Stunden werden wir in Strömstad wieder an Land gehen und die restlichen 3 Tage in Schweden unterwegs sein bevor wir am Sonntag in Göteburg in den Bus nach Berlin steigen.

contr3
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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

Beate Schäffner
13. Juli 2017 16:45

Mach nicht so’n Entenmund. Wasser habt ihr ja genug, von allen Seiten, aber zum Baden ist euch aber bestimmt nicht. In Schweden wird die Sonne scheinen.

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Heike Dube
13. Juli 2017 20:59

Bei uns hat es in den letzten Tagen auch reichlich geregnet, das ist aber kein Vergleich mit den Regengüsse bei euch. Hoffentlich empfängt euch Schweden mit besserem Wetter. Dann wünschen wir euch Schöne Tage in Schweden und eine gute Rückreise. Euer Auto ist wieder generalüberholt und wartet auf die Rückreise nach Berlin. Bis bald
Übrigens ist eure Karte heute angekommen. Wir freuen uns,dass ihr immer noch fleißig Karten aus dem Urlaub schreibt.

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Ma_schine ?
31. Juli 2017 7:22

Sehr schöner Bericht von euch 2 ??

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